BAföG und Geschwister – wenn du BAföG beantragst, spielt die Anzahl und Situation deiner Geschwister eine entscheidende Rolle bei der Festlegung deines Förderbetrags. In diesem Artikel erfährst du, wie Geschwister deine BAföG-Förderung beeinflussen können und welche Regeln und Bedingungen dabei gelten.
BAföG und Geschwister im Formblatt 3: Wann sind sie relevant?
BAföG Geschwister sind in vielen Fällen ein wichtiger Faktor bei der Berechnung deines BAföG-Förderbetrags. Hier sind die Situationen, in denen du deine Geschwister im Formblatt 3 angeben musst:
- Minderjährige Geschwister: Wenn deine Geschwister noch nicht volljährig sind, werden sie in der Regel als unterhaltsberechtigt angesehen. Dies kann sich positiv auf deinen BAföG-Freibetrag auswirken.
- BAföG-förderbare Ausbildung: Deine Geschwister müssen eine BAföG-förderbare Ausbildung verfolgen, sei es eine schulische Ausbildung, ein Studium oder eine Berufsausbildung.
- Orientierungsphase: Wenn sie sich in einer zeitlich begrenzten Orientierungsphase befinden, kann dies ebenfalls relevant sein.
- Unterhaltsrecht: Das Unterhaltsrecht regelt, ob deine Geschwister noch Anspruch auf Unterhalt haben. Normalerweise erlischt dieser Anspruch, wenn sie finanziell unabhängig sind und auf eigenen Beinen stehen. Beachte jedoch, dass es hierbei Ausnahmen geben kann. Wenn kein Unterhaltsrecht gegenüber deinem Elternteil besteht, dann ist dein Geschwister in de Regel nicht relevant
Änderungen im Bewilligungszeitraum
Während des Bewilligungszeitraums kann sich der Status deiner Geschwister ändern, beispielsweise wenn sie ihre Ausbildung abschließen oder abbrechen. In solchen Fällen musst du das BAföG-Amt über die Änderungen informieren.
Verschiedene Arten von Geschwistern und ihre Auswirkungen
Die Beziehung zu deinen Geschwistern kann sich je nach Art der Verwandtschaft auf deinen BAföG-Freibetrag auswirken. Hier sind einige Szenarien:
Vollgeschwister: Wenn ihr die gleichen Eltern habt und diese verheiratet sind und nicht dauerhaft getrennt leben, wird der Freibetrag auf das gemeinsame Einkommen deiner Eltern angerechnet.
Halbgeschwister: Wenn ihr nur einen gemeinsamen Elternteil habt und deine leiblichen Eltern verheiratet sind und nicht dauerhaft getrennt leben, gilt ähnliches wie bei Vollgeschwistern. Selbst wenn dein Halbgeschwister nicht im selben Haushalt lebt, kann der Freibetrag angerechnet werden.
Stiefgeschwister: Wenn dein Stiefelternteil eigene Kinder hat und sie im gleichen Haushalt mit deinem leiblichen Elternteil wohnen, wird ein Freibetrag genehmigt.
Pflegekinder: Wenn deine Eltern ein Pflegekind in ihrer Familie aufgenommen haben, kann dies Auswirkungen auf deinen BAföG-Freibetrag haben, abhängig von der Einkommenssituation deiner Eltern und der Pflegeeltern.
Geschwister außerhalb der Schulpflicht und Ausbildung
Wenn deine Geschwister nicht mehr schulpflichtig sind und sich nicht in einer Ausbildung befinden, ist es wichtig zu klären, ob deine Eltern noch unterhaltspflichtig sind. Volljährige Kinder sind in der Regel nur dann unterhaltsberechtigt, wenn sie sich in ihrer ersten Ausbildung befinden. Natürlich gibt es hier Ausnahmen, weshalb unbedingt der jeweilige Einzelfall betrachtet werden muss.
Geschwister in einer Ausbildung
Wenn deine Geschwister in einer BAföG-förderbaren Ausbildung sind, kann dies unterschiedliche Auswirkungen haben, abhängig von der Art der Ausbildung. Es ist wichtig zu wissen, ob die Ausbildung grundsätzlich BAföG-förderfähig ist, unabhängig davon, ob tatsächlich BAföG gezahlt wird.
Einkommen der Geschwister
Das Einkommen deiner Geschwister spielt eine Rolle, wenn eine Unterhaltspflicht deiner Eltern besteht. Es wird innerhalb des Bewilligungszeitraums berücksichtigt und kann sich auf den Freibetrag auswirken.
Fazit zu BAföG und Geschwister
Insgesamt können Geschwister eine bedeutende Rolle bei der Berechnung deines BAföG-Förderbetrags spielen. Es ist entscheidend, die spezifischen Regeln und Bedingungen für deine Situation zu verstehen und Änderungen im Status deiner Geschwister während des Bewilligungszeitraums dem BAföG-Amt mitzuteilen. Dadurch kannst du sicherstellen, dass du die bestmögliche Förderung erhältst, die deinen individuellen Umständen entspricht.